14.10.2025

PRESSEMITTEILUNG zum Welt-Polio-Tag 2025

Bundesverband fordert weiterhin konsequenten Kampf gegen Poliomyelitis weltweit

Anlässlich des diesjährigen Welt-Polio-Tages mahnt der Bundesverband Poliomyelitis e. V.,

alles dafür zu tun, um das Polio-Virus endgültig auszurotten. Dieser Gedenktag wird jährlich

am 28. Oktober zu Ehren des Geburtstages des Bakteriologen Jonas Salk, des Entdeckers des

Polio-Impfstoffes, begangen, um das Bewusstsein für diese Krankheit und die Notwendigkeit

der Impfung zu stärken. Polio, eine Infektionskrankheit, die zu lebenslangen Lähmungen und

sogar zum Tod führen kann, ist durch globale Impfkampagnen in den meisten Ländern fast

vollständig ausgerottet. Trotz enormer Fortschritte ist das Virus jedoch noch immer in

wenigen Regionen auf der Welt endemisch. Bislang gibt es kein Medikament zur Behandlung

von Poliomyelitis; es existieren jedoch sehr wirksame Impfstoffe. Sie können den

Krankheitsausbruch verhindern und – bei weltweiter konsequenter Anwendung – die

Infektionskrankheit Poliomyelitis endgültig auslöschen.

Vor diesem Hintergrund freuen sich die Mitglieder des Bundesverbandes Polio e. V. darüber,

dass im Bundeshaushalt 2025 zusätzlich 10 Mio. Euro mehr für die Bekämpfung der

Poliomyelitis bereitgestellt werden, was die Gesamtförderung der Globalen Initiative zur

Ausrottung von Polio (GPEI) aufstockt, in deren aktueller Strategie (2022 bis 2029) die

jährliche Impfung von 370 Millionen Kindern im Mittelpunkt steht. Gleichzeitig sehen sie

aber mit Sorge, dass im Bundeshaushalt 2025 der Gesamtetat für Zusammenarbeit und

humanitäre Hilfe deutlich gesenkt wurde. Die etwa 10 Mrd. Euro, die 2025 zur Verfügung

stehen, bedeuten den niedrigsten Wert in den letzten zehn Jahren. Statt Entwicklungspolitik

und humanitäre Hilfe - wie im Koalitionsvertrag zugesagt - zu stärken, setzt sich mit dem

Haushalt 2025 eine historische Kürzungspolitik im internationalen Bereich fort. Das stellt

einen markanten Wendepunkt für die weltweite humanitäre und entwicklungspolitische

Hilfe an bedürftigen Menschen dar. Der Bundesverband Poliomyelitis e. V. weist deshalb

darauf hin, dass der Kampf gegen Poliomyelitis nicht losgelöst vom Kampf gegen Armut,

Hunger und globale Ungleichheit weltweit gesehen werden darf. Notwendig ist es, auch die

nationalen Gesundheitssysteme zu stärken. Nur so kann die Polioausrottung nachhaltig

abgesichert werden.

Der Bundesverband Polio e. V. nutzt den Welt-Polio-Tag vor allem, um auf die Notwendigkeit

des Impfens gegen diese heimtückische Krankheit hinzuweisen, die die Nervenzellen des

Rückenmarks und/oder des Hirns befällt und lebenslange Lähmungen hervorrufen kann.

Gleichzeitig macht der Bundesverband auf die Lebenssituation der etwa 60 000 Menschen

aufmerksam, die in Deutschland mit den Spätfolgen der Poliomyelitis leben. Weitgehend

unbekannt ist dabei die Tatsache, dass oft 20 bis 50 Jahre nach der Erkrankung das PostPolio-Syndrom (PPS) auftritt, eine Spätfolge unter anderem mit Schmerzen in Muskeln und

Gelenken, extremer Müdigkeit, neuen oder zusätzlichen Muskelschwächen, Schlafstörungen,

Problemen beim Atmen und Schlucken. Deshalb setzt sich der Bundesverband mit seinen

etwa 2 700 Mitgliedern als stärkste Interessenvertretung in Deutschland für den konsequenten, weltweiten Kampf gegen diese Erkrankung ein.

 

 

21.06.2022

Seit 20 Jahren ist Europa poliofrei

heute vor 20 Jahren – am 21. Juni 2002 – wurde Europa für poliofrei erklärt. Dennoch ist die Sicherheit trügerisch.

 

 

 

14.12.2021

Seuchenbekämpfung im Saargebiet

Schon immer galt der Bekämpfung von Krankheiten mit pandemischen Verbreitungschararakter besondere Aufmerksamkeit. Die Maßnahmen, die hier bereits vor 100 Jahren ergriffen wurden, ähneln denen, die nun bei der Bekämpfung von Covid-19 ergriffen wurden. Schon damals gab es Impfgegner, die sogar eine eigene Zeitung „Der Impfgegner“ herausbrachten.

Die Medizinhistoriker Frau Gisela Tascher hat im saarländischen Ärzteblatt einen Artikel über die Seuchenbekämpfung im Saargebiet verfasst. Nachzulesen ist er hier:

 

saar2111_013.pdf (aerzteblatt-saar.de)

 

 

 

 

08.01.2021

Polio-Impfung in Rheinland-Pfalz

In Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz fand am 27. März 1962 die erste Polio-Schluckimpfung statt. Ziel der Schutzimpfung war und ist es, die Kinderlähmung auszurotten.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/polio-impfung-geschichte-100.html

Vieles in dem Beitrag erinnert an die derzeitige Corona-Pandemie.
Interessant sind die drei kleinen Filme.

 

 

 

29.12.2020

Die vergessene Pandemie I: Als im Saarland die Kinderlähmung grassierte

Auf der Seite „Saar 100“ des Saarländischen Fernsehens ist unter dem Jahr 1951 ein Beitrag über die in in dieser Zeit grassierende Kinderlähmung eingestellt

Zum Beitrag:

https://www.ardmediathek.de/sr/video/saar100/1951-die-vergessene-pandemie-als-im-saarland-die-kinderlaehmung-grassierte/sr-de/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9TQUFSMTAwXzk2ODI2

 

 

 

17.04.2020

Erinnerungen werden wach

von Ulrike Jarolimeck

 

 Bis zur flächendeckenden Einführung der Schluckimpfung  1962 in Deutschland-West  gab es auch im Saarland und noch lange weltweit Polio-Epidemien.

 

Das Polio-Virus kommt wie das Corona-Virus zunächst sehr „harmlos“ daher. Nur 5 % aller infizierten Personen erkranken deutlich sichtbar und nur 20 % dieser Erkrankten (also 1 - 2 % aller Menschen, die sich angesteckt haben) weisen neurologische Symptome auf.

Das Vorstadium der Poliomyelitis bzw. die abortive Form verläuft wie eine Grippe mit Fieber und allgemeiner Abgeschlagenheit, oft auch mit Kopf- oder Halsschmerzen, Erbrechen und Darmbeschwerden. Nach wenigen Tagen kann mit dem Sinken der Temperatur die Krankheit überstanden sein. Mehr dazu können Sie hier nachlesen:

 https://www.polio-selbsthilfe.de/de/Was-ist-Kinderlaehmung/Infektionswege und

 https://de.wikipedia.org/wiki/Poliomyelitis

 

Polio-Erkrankte waren wochenlang in Kliniken in Quarantäne. Meist trat die Erkrankung bei Kindern auf, aber auch Erwachsene infizierten sich. Ein Auszug aus einer Statistik über gemeldete Erkrankungen ist nachfolgend eingestellt:

 

Jahr

      BRD

  Berlin-West

    Saarland

     Ex-DDR

      Gesamt

1950

      2830

        49

        39

       451

        3369

1951

      1269

       115

      219

       671

        2274

1952

      9517

       211

        22

       509

      10259

1953

      2242

        86

        90

     2663

        5081

1954

      2713

        85

        31

     1151

        3980

1955

      2869

      240

        46

     1001

        4156

1956

      4109

        50

        78

       676

        4913

1957

      2271

        61

        70

     1596

        3998

1958

      1508

      194

        48

       958

        2708

 

 

Wie derzeit bei der Corona-Virus-Epidemie waren Freizeiteinrichtungen geschlossen.

Das öffentliche Leben wurde weitgehend eingeschränkt. So wurden  z. B. im Schuljahr 1950/51 die Sommerferien um sechs Wochen verlängert und die Schule begann anstatt am 20. August erst am 1. Oktober 1951.

 

Polio-Betroffene berichten, dass es auch zu damaliger Zeit Engpässe bei Beatmungsgeräten gab. Die sog. Eiserne Lunge stand nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Professor Björn Ibsen https://de.wikipedia.org/wiki/Bj%C3%B6rn_Ibsen  in Dänemark ließ seine Medizinstudenten rund um die Uhr mit Beatmungsbeuteln Polio-Betroffene beatmen.

 

 

 

01.03.2020

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